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LMS: Interner Content vs. Externer Content


vom 30/06/2020

Learning Management Systeme (LMS) stellen für Unternehmen ein ideales Tool zur stetigen Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter dar. Der wesentliche Zweck eines LMS besteht in der Verwaltung und Bereitstellung von Lerninhalten. Auf Basis des Systems haben Unternehmen und Bildungseinrichtungen die Möglichkeit, eine digitale Lernplattform zu erstellen.

Damit die Lernplattform in einem Unternehmen auch tatsächlich genutzt wird, ist jedoch nicht allein die Qualität der Software entscheidend. Vielmehr entscheidet die Qualität der Lerninhalte darüber, ob das LMS einen Beitrag zur Weiterbildung leistet.

Insbesondere für Unternehmen stellt sich nun die Frage, wie diese Lerninhalte beschafft werden können. Hierbei kann grundsätzlich zwischen zwei Möglichkeiten unterschieden werden.

  • Interne Lerninhalte: Das Unternehmen erstellt die Lerninhalte selbst.
  • Externe Lerninhalte: Das Unternehmen beschafft sich Lernunterlagen aus externen Quellen.

Beide Optionen gehen mit verschiedenen Vor- und Nachteilen einher. Um Sie bei der Entscheidung zu unterstützen, ob Sie die Lerninhalte selbst erstellen oder lieber zukaufen möchten, werden beiden Vorgehensweisen im Folgenden beleuchtet.

Interne Lerninhalte

Entscheidet sich ein Unternehmen für interne Lerninhalte, ist es selbst für die Erstellung der Schulungsunterlagen verantwortlich. Moderne LMS verfügen über ein integriertes Autorensystem, welches beim Erstellungsprozess unterstützt. Die Verantwortlichen können damit direkt im Learning Management System eigene Präsentationen, Tests usw. erstellen und bearbeiten.

#1 Vorteil: Wenn das Unternehmen die Unterlagen selbst erstellt, hat es auch die volle Kontrolle über den Inhalt. Wenn sich beispielsweise die externen Rahmenbedingungen ändern, müssen die entsprechenden Schulungsunterlagen auch flexibel angepasst werden. Wenn die Unterlagen selbst erstellt wurden, kann dies schnell erledigt werden.

#2 Vorteil: Erstellt eine Firma die Lerninhalte selbst, kann es das eigene Branding mit einfließen lassen. Werden Inhalte extern eingekauft, sind diese standardisiert und weisen keinen Bezug zum eigenen Unternehmen auf. Liegt ein direkter Firmenbezug vor, können die Mitarbeiter sich besser mit den Inhalten identifizieren.

#3 Vorteil: In manchen Fällen kann es auch sein, dass externe Unterlagen hinsichtlich der Qualität und des Umfangs überhaupt nicht ausreichend sind. Insbesondere wenn ein Unternehmen in einer Nische arbeitet, wird spezielles Fachwissen benötigt, welches so am Markt nicht verfügbar ist. In diesem Fall ist ein Unternehmen dazu gezwungen, die Lerninhalte selbst zu erstellen.

#1 Nachteil: Das Erstellen von professionellen Lerninhalten ist oftmals schwieriger als es auf den ersten Blick erscheint. Wie soll eine Schulung aufgebaut sein? Wie lange soll diese dauern? Wenn die Unterlagen selbst erstellt werden, erfolgt dies durch Personen, die über wenig Erfahrung mit der Erstellung von Schulungen verfügen. Die Qualität kann schnell darunter leiden.

#2 Nachteil: Um hochwertige Lerninhalte zu erstellen, braucht es Zeit. Den verantwortlichen Mitarbeitern müssen Freiräume eingeräumt werden, die diese zur Inhaltserstellung nutzen können. Für Unternehmen kann die interne Erstellung von Lerninhalten für ein LMS deshalb schnell sehr kostspielig werden.

Externe Lerninhalte

Wenn Sie Ihr Learning Management System nicht selbst befüllen wollen, können Sie auf externe Inhalte zurückgreifen. Hierbei lassen sich Schulungsunterlagen zu verschiedenen Themenfeldern von unterschiedlichen Anbietern kaufen. Manche Softwarehersteller bieten sogar zusätzlich zur eigenen Software den Verkauf von Schulungsmaterialien an.

#1 Vorteil: Externe Lerninhalte sind in der Regel kostengünstig verfügbar. Dies liegt insbesondere darin begründet, dass Unterlagen nur einmal erstellt und anschließend mehrfach verkauft werden können.

#2 Vorteil: Anbieter von Lerninhalten verfügen über deutlich mehr Erfahrungen bei der Erstellung von Schulungsunterlagen. Diese können deshalb besser einschätzen, wie der Aufbau und die allgemeine Struktur auszusehen hat. Außerdem kann das Fachwissen zu bestimmten Themen sehr hoch sein. Unternehmen haben außerdem die Möglichkeit, dass durch den Einkauf von externen Lerninhalten neue Erkenntnisse ins Unternehmen gelangen, die so vorher noch nicht verfügbar waren.

#3 Vorteil: Das Erstellen interner Lerninhalte kann sehr zeitintensiv sein, wohingegen externe Schulungsunterlagen direkt verfügbar sind. Wenn eine Firma Schulungen zeitnah durchführen möchte, stellen externe Lerninhalte deshalb eine gute Option dar.

#1 Nachteil: Bei den Unterlagen von externen Anbietern handelt es sich in der Regel um standardisierte Lerninhalte. Wenn eine Firma Content für spezielle Themenfelder benötigt, kann das Angebot sehr eingeschränkt sein.

#2 Nachteil: Werden die Schulungsunterlagen aus einer externen Quellen bezogen, fehlt der Bezug zum eigenen Unternehmen. Dies kann sich negativ auf die Akzeptanz der Lerninhalte auswirken.

#3 Nachteil: Jedes Unternehmen möchte den Konkurrenzunternehmen einen Schritt voraus sein. Externe Lerninhalte sind jedoch auch für Konkurrenten verfügen, weshalb sich aus der Weiterbildung der eigenen Mitarbeitern mit diesen Materialien kein Wettbewerbsvorteil ergeben kann.

Welcher Content ist nun der richtige?

Wie oben detailliert dargestellt wurde, weisen beide Optionen verschiedene Vor- und Nachteile auf. Ein interessanter Lösungsansatz für Unternehmen ist es, einen Mix aus internen sowie externen Lerninhalten zu verwenden. Dadurch lassen sich die Vorteile beider Optionen ausnutzen.

Hierbei kann je nach Themenfeld unterschiedlich vorgegangen werden. Wenn Sie Ihre Mitarbeiter beispielsweise in einem fachspezifischen Bereich weiterbilden wollen, bietet es sich an, den Content selbst zu erstellen. Handelt es sich hingegen um allgemeine Bereiche, wie beispielsweise eine Compliance-Schulung, kann auf externe Lerninhalte zurückgegriffen werden.