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Was sind Smart Contracts?


vom 08/07/2020

Die Digitalisierung hat mittlerweile auch das Vertragsmanagement erreicht. Viele Unternehmen setzen bereits auf spezielle Softwarelösungen zur Vertragsverwaltung. Der Funktionsumfang der Softwareprodukte hat sich in den letzten Jahren jedoch stetig weiterentwickelt, so dass die Anwendungen bereits weit mehr können als eine reine Verwaltung der Verträge.

Eine der neuesten Entwicklungen sind Smart Contracts (Intelligente Verträge). Zusammenfassend handelt es sich hierbei um einen intelligenten Vertrag, der auf Basis einer Software geschlossen wird.

Smart Contracts werden auch häufig als selbstausführende Verträge bezeichnet. Dies liegt darin begründet, dass die beim Vertragsabschluss hinterlegten Vertragshandlungen eigenständig ausgeführt werden können. Dies führt dazu, dass die Vertragsrisiken und -transaktionskosten stark gesenkt werden können.

Die Basis für Smart Contracts ist die Blockchain Technologie. Hierbei handelt es sich um ein dezentralisiertes System, welches zur Abspeicherung von Transaktionen genutzt werden kann. 1994 hatte der Informatiker Nick Szabo sich bereits mit dem Thema Smart Contracts auseinandergesetzt und die potenziellen Vorteile erkannt.

Im Wesentlichen werden bei einem Smart Contract die geschlossenen Vereinbarungen in Code überführt, abgespeichert und überwacht. Durch das Nutzen der Blockchain Technologie können die Informationen dezentral und damit fälschungssicher abgespeichert werden.

Die Funktionsweise eines Smart Contracts lässt sich am einfachsten anhand eines Getränkeautomaten erläutern. Ein Kunde bezahlt bei diesem Beispiel für ein Getränk und wirft hierfür den fälligen Geldbetrag in den Automaten. Im übertragenen Sinne schließt er eine Art Vertrag ab und hat in diesem Fall seine Leistung (die Bezahlung) bereits erbracht. Die Gegenleistung (Ausgabe des Getränkes) erfolgt anschließend automatisch. Hierbei handelt es sich zwar um ein vereinfachtes Beispiel, jedoch wird die Logik und Funktionsweise eines Smart Contracts sehr gut deutlich.

Welche Vorteile haben Smart Contracts?

  1. Kosteneinsparungen: Insbesondere im Hinblick auf die Kosten haben Smart Contracts große Vorteile. Durch die automatisierte Abwicklung sinken die Transaktionskosten. Bei einem traditionellen Vertragsabschluss können beispielsweise Kosten für einen Notar anfallen. Bei einem intelligenten Vertrag entfallen diese Kosten.
  2. Vertrauen: Wenn potenzielle Vertragspartner sich nicht kennen, spielt das Vertrauen eine entscheidende Rolle dafür, ob es zu einem Vertragsabschluss kommt oder nicht. Bei einem Smart Contract wird das Betrugsrisiko minimiert, wodurch der Vertragsabschluss mit unbekannten Personen kein Problem mehr darstellt.
  3. Schnelle Abwicklung: Da die Ausführung der Vertragspflichten bei einem Smart Contract automatisch erfolgt, kann im Vergleich zur klassischen manuellen Ausführung Zeit eingespart werden. Auch die Fehleranfälligkeit sinkt.
  4. Sicherheit: Durch die dezentrale Sicherung der Vertragsunterlagen werden diese fälschungssicher abgespeichert. Durch die zentrale Sicherung können die Unterlagen nicht verloren gehen. Durch Verschlüsselungen wird sichergestellt, dass die Dokumente unlesbar abgespeichert werden.
  5. Genauigkeit: Beim Verfassen von Verträgen sowie bei der späteren Ausführung der Vertragspflichten kann es zu Fehlern und Problemen kommen. Durch die Automatisierungen eines Smart Contracts lässt sich die Fehleranzahl minimieren.

Die Art und Weise wie Verträge in der Unternehmenswelt in der Zukunft abgeschlossen werden, wird sich enorm wandeln. Hierbei werden die Auswirkungen in fast allen Branchen wie z.B. in der Gesundheitsbranche, Industrie oder Immobilienbranche spürbar sein. Smart Contracts werden früher oder später der Standard und in moderne Vertragsmanagement Softwarelösungen integriert.